Biggin Hill 2006, Great Britain

Während letztes Jahr kurz nach Ende der Airshow schon der Termin für die diesjährige Veranstaltung fest stand, wird es diesmal evtl. ein bißchen länger dauern. Das größte Problem ist mal wieder Geld - der Einsatz der Polizeistaffel soll nächstes Jahr komplett von den Veranstaltern getragen werden. Mit etwa 50.000 Pfund (ca. 75.000 Euro), auch bei so gewichtigen Sponsoren wie dem History Channel und Newsshopper, keine unerhebliche Mehrbelastung. Zwangsläufig werden wohl die Eintrittspreise steigen, oder das Flugprogramm wird ausgedünnt. Letzteres wäre ganz schlecht, da es schon dieses Jahr ein etwas abgespeckteres Programm gab. Luft wäre noch bei den Eintrittspreisen, die bewegen sich mit 20 Pfund pro Tag (ca. 30 Euro) an der unteren Grenze des in England üblichen. Die Airshow begann am Samstag bei strahlendem Sonnenschein und das sollte sich bis Sonntag nicht ändern. Das Flugprogramm war sehr ausgewogen - alle Vorführungen bewegten sich auf einem extrem hohen Niveau. Ein Bericht von Thomas Fedor

	Go - an beiden Tagen begannen die Vorführungen mit den RAF Falcons. Als Plattform wird notfalls auch ein Puma Helikopter genutzt. In Biggin Hill kam aber die Hercules C130 zum Einsatz.		Fat Albert schwebt zur Landung an. Im Vordergrund sieht man ein paar Mitglieder des RAF Falcons Team.
	Durch den nach vorne gerichteten Schub der Propeller verkürzt sich die Landestrecke immens. Einen Eindruck über die Kräfte vermittelt die aufgewirbelte Erde.		Die BF 108 wartet auf ihr Display. Bis auf die FW 44 waren alle angekündigten "deutschen" Flugzeuge in Biggin Hill erschienen.
	Während der Landung der Lancaster gab es Probleme mit den Bremsen am linken Hauptfahrwerk. Noch am Abend erschien ein LKW mit Nachschub. Im Hintergrund der überdimensionale Flugzeugheber.		Aufgrund der technischen Probleme nahm die Lancaster am Samstag nicht am Flying Display teil. Sonntag früh wurde erst mit der Reparatur begonnen. Zum Glück stellte sich nur eine beschädigte Hydraulikleitung als Ursache heraus.
	Air Atlantique war wieder stark in Biggin Hill vertreten. Hier zieht gerade die wunderschöne Dove ihre Kreise.		Mike Colletts Interesse an alten Flugzeugen ist die große Sammlung des Classic Flight von Air Atlantique zu verdanken.
	Viele Flugzeuge der Classic Flight dürfen Passagiere befördern. Allerdings nicht diese Pembroke.		Wie auch diese Avro Anson, werden alle Flugzeueg des Classic Flight in Coventry gewartet. Der Terminkalender ist gut gefüllt. Erstaunlicherweise werden die Flugzeuge sehr oft für Filmaufnahmen gebucht.
	Der Merlin HC3 ist momentan der mittlere Standardhubschrauber der RAF. Er kann in der Luft betankt werden und wird durch 3 (drei) Rolls-Royce Turbomeca angetrieben.		Auch HeliFans kommen nicht zu kurz. Außer der eindrucksvollen Lynx-Demonstration war auch noch ein Sea King vertreten.
	Bei den excellenten Sichtverhältnissen war nur die Zeit der limitierende Faktor für das Display des Breitling Jet Team.		Auch die Blades konnten für ihr Programm den ganzen Himmel ausnutzen. Diese recht junge Formation fliegt mit Extra 300 LP. Dieses Jahr sind sie auf 40 Airshows zu sehen.
	Utterly Butterly - bei dem blauen Himmel konnten die Rauchgeneratoren ihre volle Wirkung entfalten.		In Deutschland kann man solche Bilder nicht machen.
	Eigentlich gehören 4 Maschinen zum Utterly Team. Alles eine Frage des Preises. Aber auch mit 2 Maschinen ist die Show sehr interessant.		Die Red Bull Matadors in Action.
	Auch dieses Jahr gab es wieder Pyrotechnische Einlagen. Hier flog die Frocious Frankie einen Tieffliegerangriff mit den Bordkanonen.		Und hier rummst es nach dem (simulierten) Bombenabwurf der Sally B. Die Halle stand danach aber noch.
	Danach wurden noch einige Kreise in Formation geflogen. Dieses Jahr war leider nur eine P-51 auf dem Platz.		Und weil es so schön und selten ist - hier das ganze nochmal in schwarz/weiß.
	Da klappten aber einige Kinnladen nach unten. Lt CMD Paul Rorive fuhr zum Start einfach das Fahrwerk ein. Bis zum Ende der Startbahn flog er mit "wahnsinniger Geschwindigkeit" in dieser Höhe. Es ist sein letztes Jahr als Display Pilot - schade :-)		Ich mag ja diese Lackierung nicht so besonders, aber vielleicht sollte man froh sein. Ansonsten würde man die Sea Vixen evtl. nicht mehr in der Luft sehen.
	63 Jahre hat die MH 434 mittlerweile auf dem Buckel. Sie wurde 1943 bei Vickers in castle Bromwich gebaut. Mit Flt. Lt. Henry Lardner-Burke war sie an mehreren Abschüssen u.a. von FW 190 beteiligt.		Wenn man in einem Film eine Spitfire sieht, dann handelt es sich in 90 Prozent der Fälle um die MH434. 1965 begann ihre Filmkarriere in "Operation Crossbow" - den man übrigens nicht gesehen haben muß.
	Ray Hanna Gedächtnisflug. MH434 und eine GNAT im Fromationsflug. Mit der GNAT flog Ray Hanna 1963 in Biggin Hill. Damals noch bei den Red Arrows.		Die Spitfire wurde 1983 von Ray Hanna für die Old Flying Machine Company gekauft. Sie ist damit eines der Gründungsflugzeuge. Geflogen wird sie momentan von Nigel Lamb.
	Auf diesem Bild kann man sehr gut die Ähnlichkeit der Bf 108 zur Bf 109 erkennen.		Das Bild ist etwas retuschiert. In England fliegen deutsche Flugzeuge mit Abzeichen, die man in Deutschland nur in Museen zeigen darf.
	Auch der Fieseler Storch war wieder dabei. Eindrucksvoll wurden die Kurzstart und Landeeigenschaften dieses Flugzeugtyps demonstriert.		Die Bücker Bestmann 181B-1 gehört auch zu der Sammlung von Glenn Lacey. Sie wurde unter anderem von Anders Andersson konstruiert, der auch für die Entwicklung der SAAB Safir verantwortlich war.
	Auf dem hinteren Fahrgestell, rückwärts die Runway langfahren - kein Problem für die Crew des Chinook HC.2. Die Spitzen der hinteren Rotorblätter befinden sich dabei etwa einen Meter über dem Erdboden.		Am 1. April 1954 wurde der letzte Einsatz einer Spitfire geflogen. Es war ein Fotoflug über Johore, dort wurden Lager von kommunistischen Guerilleros vermutet. Die Lackierung der PS915 des BBMF wurde der damaligen PS888 nachempfunden.
	Sonntagmorgen - endlich rücken die Techniker an um bei der Lancaster nach dem rechten zu sehen.		Alles klar - die Lancaster wird an diesem Tag fliegen. Gute Laune bei Cheftechniker Keith Brenchley, hier mit Rob Helmers von Air-Hamburg.
	Vollbesetzt geht es zum Take-Off. Ein seltenes Ereignis - weltweit existieren nur noch 2 flugfähige Lancaster.		Die PA474 wurde bis 1966 generalüberholt. In der Ursprungsversion besaß sie keine Geschütztürme, da sie für Fotoaufklärung eingesetzt wurde.
	Hier fehlt der Text.		Ein Eigner fehlt noch für die Catalina. Für 17.500 Pfund - plus jährlich etwa 1500 Pfund darf man mitfliegen - oder selber fliegen so oft man will. Insgesamt besteht die Haltergemeinschaft dann aus 20 Personen.
	Gas - von Anfang an. Der Start mit zugeschaltetem Nachbrenner löste bei vielen Autos die Alarmanlage aus.		Das englische Eurofighter-Display wird von BMW-England gesponsort. Zum Display gehören 2 Flugzeuge, die aber selten gleichzeitig in der Luft sind.
	Der Pilot hat keinen Fernet Branca getrunken, die grünen Lichtpunkte im Cockpit kommen vom HUD.		Die Hurricane LF 363 (Mk IIc) der BBMF. Nach einem schweren Crash aufgrund eines Motorschaden im September 1991, wurde sie von 1994 bis 1998 komplett restauriert.
	Die Sicherheitsvorschriften in England sind etwas lascher als in Deutschland, Aber auch dort gibt es Absperrungen. Diesem Herrn sind aber ein bißchen die Pferde durchgegangen.		Wie man hier sehen kann, stand Nigel Lambs Erinnerungsflug an Ray Hanna demselbigen in nichts nach.
	Die DC-6A von Air Atlantique. Heimatbasis ist auch Coventry - diese Frachtversion wird von 4 Pratt und Whitney R-2800 Double Wasp angetrieben.		Guy Westgate im Fox. Bereits im Schlepp mit einer Extra 300 begann der Kunstflug. Gegenüber dem Vorjahr hat sich das Programm dermaßen gesteigert, daß mich nächstes Jahr ein Looping im Schlepp nicht wundern würde.
	In England ist man wirklich dicht am Geschehen dran. Hier startet gerade eine der beiden DC-3 von Air Atlantique.		Am frühen Morgen ein gemütlicher Rückflug, der mit Hilfe von rechtzeitiger Buchung weniger gekostet hat, als ein Bahnticket quer durch Deutschland.