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Sanicole Airshow, Hechtel 2009

- von Stefan Schmoll und Torsten Mörke -

Regen gab es keinen in diesem Jahr, aber trotzdem war das Wetter entscheidend für den Tag in Belgien. Gegenlicht ist man in Hechtel gewohnt, aber gepaart mit dem lange Zeit vorherrschenden Dunst machten die Bedingungen den Fotografen doch sehr zu schaffen. Aber nicht nur den Fotografen - einige Teilnehmer schafften es wetterbedingt nicht, nach Hechtel zu kommen und andere, wie die Breitlingstaffel, mussten die Vorführung wegen der schlechten Sicht abbrechen.
Aber was sind schon schlechte Fotografiermöglichkeiten für Fotografen, wenn sich Highlights wie die einzigartige Avro Vulcan einfinden. Mit 35.000 Besuchern war Sanicole 2009 die bisher erfolgreichste Show der Belgier und zeigte beeindruckend, dass man auch als kleiner Verein etwas Riesiges auf die Beine stellen kann.
Torsten Mörke und Stefan Schmoll waren in Belgien vor Ort und haben dank gründlicher Nachbearbeitung mit Bildbearbeitungsprogrammen doch das ein oder andere ansehnliche Foto mitgebracht. Sollten Sie die jährliche Veranstaltung noch nicht kennen, dann schauen Sie rechtzeitig auf www.sanicole.com rein, um sich diesen Pflichttermin im kommenden Jahr vorzumerken.

Teil 1 - Oldtimer
Hechtel ist nur rund 100 Kilometer vom Ruhrgebiet entfernt, also in guter Reichweite für zahlreiche Besucher aus Deutschland. Leider schauten die 35.000 Besucher der Veranstaltung in die Sonne, waren aber ansonsten in Hechtel sehr nahe am Geschehen.

Auf dem Sprecherturm waren der ehemalige BAF Pilot Chris Christiaens, der auch die Flugtage der BAF begleitet sowie aus England Sean Maffett (links stehend), der in England unter anderem das RIAT in Fairford kommentiert.

Die beiden versorgten die Zuschauer souverän mit fundierten Informationen auf flämisch und englisch und hoben sich erfreulich von zahlreichen anderen Moderatoren ab, die oft nach der Devise verfahren "Hauptsache, ich sag was."
Jeder Verein, der etwas auf sich hält, hält sich ein Gate Guard. In Hechtel steht die frisch renovierte Republic F-84 FU-177, die früher bei der Belgischen Luftwaffe eingesetzt worden ist.
Das Static Display ist in Hechtel traditionellerweise sehr übersichtlich. Neben einer F-16 waren eine Mil-Mi 24 Hind, einige Militärfahrzeuge und mehrere Oldtimer wie diese Yak-18 zu besichtigen. Aber die Hauptsache spielte sich natürlich über den Köpfen der Zuschauer ab.

Die Flying Bulls aus Salzburg kamen gleich mit der halben Flotte nach Belgien. Den Anfang machte zur Mittagsstunde die zweimotorige blank polierte North American B-25 Mitchell. Nach der Bildbearbeitung kann man das fotografische Ergebnis dann als Fotokunst bezeichnen - aber Hauptsache, der schicke Bomber war anwesend.

Es folgte die Vorführung der Vought Corsair. OE-EAS Das Display des schweren Marinejägers stellt jede Mustang oder Spitfire meilenweit in den Schatten. Leider kann man die in Europa flugfähigen Corsairs an einer Hand abzählen.

Und hier haben wir den neuen Star der Flying Bulls Flotte: Die legendäre Lockheed P-38 Lightning!

Die Maschine wurde nach einer Bruchlandung des Vorbesitzers in den Vereinigten Staaten vor einigen Jahren von Grund auf renoviert und begeistert seit einigen Monaten die Flugtagbesucher in Europa.
Die Turbolader der Lightning wirken auch als Schalldämpfer. Wer die Maschine erstmals in der Luft erlebt, ist erstaunt, wie wenig Motorenlärm der schwere Begleitjäger macht. Leider hatte sich der Pilot etwas zurückgehalten und nach zwei Überflügen war die Vorstellung leider schon vorbei.
Ebenso froh über die Anwesenheit waren wir bei der berühmten B-17 "Sally-B". Der in Duxford beheimatete schwere Bomber hatte in der gesamten Saison Motorprobleme und der erneute Erstflug fand erst kurz vor dem geplanten Auftritt statt.

In den letzten Jahren hat sich ein Europa eine ansehnliche Oldtimerszene etabliert. Die B-17 "Sally B" ist hier ein wahrer Veteran, denn sie fliegt nunmehr seit über 30 Jahren in Europa, um die Erinnerung an die schweren Zeiten des Krieges wach zu halten. Ebenso spielte sie vor 20 Jahren eine Hauptrolle im berühmten Film "Memphis Belle".

Weitere interessante Informationen zu dieser berühmten Maschine finden Sie unter www.sallyb.org.uk
Ebenfalls in Duxford beheimatet ist die Consolidated Catalina. Das majestätische Amphibienflugzeug gehört einem Syndikat aus 20 Personen und ist auch dank des Vereins www.catalina.org.uk im Sommer nicht nur vereinzelt in England, sondern auf zahlreichen Veranstaltungen in ganz Europa zu bestaunen.
Der "Battle of Britain Memorial Flight" ist in Großbritannien seit Jahrzehnten DIE Institution für historische Flugzeuge. Als ansonsten in den fünfziger Jahren die "alten Kisten" verschrottet worden sind, haben die Briten die Erinnerung an die Luftschlacht um England mit echten Teilnehmern wach gehalten. Über das Jahr fliegt diese offizielle Einheit der Royal Air Force hunderte Vorführungen in Großbritannien. Aber manchmal schafft es ein Veranstalter auch, eine oder mehrere Maschinen wie die C-47 auf den Kontinent zu locken. Spitfire & Hurricane sollten eigentlich folgen, vielen aber wegen der Wetterbedingungen aus.
Sie kennen nur Peggy Krainz als Wingwalkerin? Dann waren Sie noch nie in England auf einer Flugshow, denn hier ist das Revier der www.aerosuperbatics.com . Auf dem idyllisch gelegenen privaten Flugfeld Rendcomb unweit vom berühmten Flugplatz Fairford hat sich eine Staffel von Wing-Walkern etabliert. Mittlerweile verfügt das derzeit von Guinot gesponserte Team über ein halbes Dutzend Boeing Stearman.

Na ja, und wenn Ihnen ein Mitflug im offenen Doppeldecker zu langweilig ist - in England können Sie auch auf die Fläche steigen.

Und wenn das noch immer nicht reicht - es hat sogar schon eine Hochzeit auf dem Flügel gegeben: Die erste Stearman mit dem Bräutigam, die zweite Stearman mit der Braut und auf der dritten Stearman flog dann der Pfarrer...
Eigentlich sollte extra wegen des benachbarten Tiger-Meets eine in der Schweiz beheimatete Hawker Hunter in kompletter Tigertarnung vorgeführt werden. Aber Sie ahnen es; Das Wetter. Ersatz wurde aber kurzfristig gefunden, denn auch in Holland gibt es flugfähige Hunter in Privatbesitz.
Kommen wir zum absoluten Star der Veranstaltung, der Avro Vulcan. In einem belgischen Spotterforum war als Reaktion auf die Ankündigung zu lesen: "wir sind unwürdig...". Und tatsächlich, die Macher der Sanicole Airshow haben in den letzten Jahren ja schon so manches Highlight auf den kleinen Platz gelockt, aber mit der Vulcan hatte nun wirklich niemand gerechnet.
Zu den besonderen Spezialitäten der Sanicole Airshow gehören auch einige einzigartige Verbandsflüge. So trafen hier Frederic Vormezeele in seiner Mustang auf eine der im benachbarten Kleine Brogel beheimatete F-16. Eigentlich sollte es ein flotter Dreier gemeinsam mit der Lockheed P-38 Lightning werden, aber die Maschinen haben sich wohl im Dunst nicht gefunden.

Und um noch einen drauf zu setzen, wurde der mächtige Deltaflügler von vier belgischen F-16 eskortiert.

Am gleichen Nachmittag hatte die Maschine in England noch weitere Auftritte, dadurch blieb es bei drei Überflügen. Aber allein wegen dieser fünf Minuten hat sich die ganze Reise gelohnt. Eine Notiz am Rande: Wegen des Wetters stand auch dieser Besuch auf der Kippe. In den fünfziger Jahren sollte die Avro Vulcan zwar Atomwaffen auf den Feind schmeißen, aber heute darf sie nur nach Sichtflugregeln fliegen.
Hier geht's weiter zu >>>Teil 2
 

 

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