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OTT Hahnweide 2019

- von Damian Güttner -

Als das 18. Oldtimertreffen auf der Hahnweide im Jahr 2016 zu Ende ging, blickten nicht wenige Oldtimer- und Airshowfans mit gemischten Gefühlen in die Zukunft. So war es zu diesem Zeitpunkt keineswegs sicher, ob es überhaupt eine weitere Auflage der beliebten Veranstaltung geben würde. Im Spätsommer 2018 verbreitete sich dann die erlösende Nachricht - 2019 wird wieder ein Hahnweide-Jahr.

Zeitgleich mit unseren Autoren und Fotografen Stefan Schmoll und Damian Güttner machten sich hunderte Piloten und tausende Zuschauer auf den Weg auf die Schwäbische Alb - zum wohl größten Treffen historischer Flugzeuge in Mitteleuropa.

Nicht mehr zu vertiefen braucht man wohl das Thema Unterkunft - zur OTT-Zeit gilt seit jeher die Regel: Der frühe Vogel fängt den Wurm. Im weiten Umkreis ist schon Wochen vor der Show alles ausgebucht - selbstverständlich zu Messepreisen. Etwas entspannter ist da die Camping-Fraktion unterwegs - solange es nicht zu nächtlichen Unwettern mit fliegenden Zelten kommt, wie es auch die Autoren vor einigen Jahren erleben durften.

Das Showprogramm 2019 befand sich auf dem Hahnweide-üblichen und mit den aktuellen Möglichkeiten der Warbirdszene machbaren hohen Niveau und das Wetter gestattete es dem Veranstaltungsteam, die angekündigten Attraktionen auch planmäßig in den Himmel vor der Flightline zu bringen. Mit Ausnahme eines Kollision zwischen zwei abreisenden Besuchermaschinen - glücklicherweise ohne größere Personenschäden - verlief das Airshowwochenende so professionell, wie man es von der Fliegergruppe Wolf Hirth gewohnt ist. So wurde auch die Entscheidung des Veranstalters, nach dem vorgenannten Zwischenfall am Sonntag um 13.30 Uhr das Fest ausklingen zu lassen, vom Publikum wohlwollend akzeptiert.

1112 Flugbewegungen an drei Flugtagen stellten die Kondition der Fotografen und die Nackenmuskulatur der Zuschauer auf eine harte Probe und nicht wenige Fans verlängerten dann ihren Aufenthalt noch in die Nachtschicht um die beliebte nächtliche Lightshow an der Flightline mitzuerleben. Alles in Allem einmal mehr eine großartige Leistung der Fliegergruppe Wolf Hirth und der teilnehmenden Piloten und Crews - und dennoch ist da eine Kleinigkeit, die die Freude an einem diesem großartigen Wochenende ein wenig getrübt hat: Sei es aufgrund behördlicher Auflagen oder durch besondere Vorsicht der Verantwortlichen - die Flugvorführungen haben sich über die Jahre so weit vom Publikum entfernt, dass man gute Augen bzw. Objektive mit großen Brennweiten benötigt um das Geschehen zu verfolgen. Mussten sich die Zuschauer schon seit jeher mit dem Blick in die Sonne abfinden, so verschwinden die schönen Flugzeuge nun zusehends in der Ferne. Da erinnern wir uns zu gerne zurück an Überflüge von Jägern und mittleren Bombern in Baumwipfelhöhe...

Für kommende Veranstaltungen hat die Fliegergruppe Wolf Hirth einen Drei-Jahres Rhythmus angekündigt, so dass es im September 2022 wieder ein OTT geben dürfte. Dann hoffentlich wieder mit Ju 52 und der Oldtimerflotte der Flying Bulls sowie der MS 406 und der Avenger aus der Schweiz, deren Abwesenheit für eine auffallende Lücke in der Teilnehmerliste gesorgt hat.

Drei Jahre müssen wir uns also nun in Geduld üben, ehe es wieder heißt:

Augenweide , Ohrenweide , Hahnweide !!!!

Teil 1

Die Stinson L5 wurde als Beobachtungs- und Sanitätsflugzeug im Jahr 1944 an die US Navy auf Hawaii geliefert. Die erste zivile Registrierung erfolgte ca. 1945. Zwischen den Jahren 1997 - 1999 wurde die Maschine in Chino/ Kalifornien komplett restauriert und seit 30.10.2001 befindet sich das Flugzeug in der Schweiz.

Das restaurierte Cockpit der Stinson L5. Die Maschine hat ein großes, geräumiges Cockpit für zwei Personen. Links an der Bordwand ist der Gashebel für das Lycoming O-435-1 Triebwerk.

Premiere einer Rarität auf der Hahnweide. Eine Pietenpol Aircamper Replika aus der Jahr 2007. Es ist ein Selbstbauflugzeug von Bernard H. Pietenpol aus dem Jahr 1928, kurz darauf wurden die Baupläne für jeden zugänglich. Ursprünglich war ein Ford Model A Automotor eingebaut.

Das Cockpit der Pietenpol Aircamper ist ganz einfach und überichtlich aufgebaut, nur mit den nötigsten Instrumenten.

Eine wunderschöne Curtiss Robin J1, Bj. 1929 aus der Sammlung von Antique-Aeroflyers aus Mengen. Es ist eine von nur noch 5 flugfähigen Maschinen Weltweit und die einzige in Europa - dazu mit bewegender Geschichte :

http://www.antique-aeroflyers.de/Robin.htm

Hier wird der Betrachter zurück in die die 20 Jahre des vergangenen Jahrhunderts versetzt. Bei dieser Great Lakes 2T1A handelt es sich um eine Replika die im Jahr 2009 nach zehnjähriger Handarbeit vollendet wurde. Zwischen 1928 und 1932 wurden bei Great Lakes Aircraft Corporationin Ohio ca. 200 Maschinen dieses Typs gebaut.

Auf Hochglanz poliert: Die Ryan STA Spezial gehört zur Sammlung "Antique-Aeroflyers" von Günther Kälberer aus Mengen. Es ist die einige verbliebene Maschine dieses Typs - die letzte von sechs ursprünglich im Jahr 1937 an die Mexikanische Luftwaffe gelieferten Maschinen. Diese Ryan hat sogar schon in drei Hollywoodfilmen mitgespielt !!!

Eine RYAN ST-3KR (PT-22) bei der Ankunft auf der Hahnweide. Diese Maschine mit der Serial Nr. 2186, diente ab 27. Mai 1942 bei der US AIR FORCE in Kalifornien als Schulflugzeug. 1944 wurde sie in Privatbesitz verkauft. Ausgerüstet ist das Flugzeug mit einem Kinner R 540 Triebwerk mit 160 PS, stationiert ist es in Österreich.

Eine Stampe SV 4A Bj.1948 kurz nach der Landung, aus der Schweiz kommend. Es ist eine Belgische Konstruktion aus den 30er Jahren und war das Gegenstück zum deutschen Bücker Jungmann Doppeldecker. Insgesamt wurden ca. 950 Stück gebaut, von denen heute noch viele fliegen.

Eine von sechs Focke - Wulf FW 44 Stieglitz Doppeldeckern, die beim OTT waren, kurz nach der Landung. Der Pilot hat schon das kleine Seitentürchen geöffnet um etwas mehr Kühlung zu bekommen. Diese Maschine kam aus Aachen Merzbrück.

Eine schöne Bücker Fk 131 A Jungmann bei der Landung auf der Hahnweide. Es ist eine 2017 gebaute Replika des bekannten Schulflugzeugs, die zwar nach Orginalplänen gebaut wurde, jedoch mit einem Walter Minor Triebwerk statt dem in den 30er Jahren verwendeten Hirth HM 60 R ausgerüstet wurde.

Ein relativ seltener Gast auf Westeuropäischen Air Shows und Fliegerfesten ist die polnische PZL 104 Wilga. Dieser Typ wurde als Agrar-, Sanitäts-, Reise-, Schlepp- und Schulflugzeug eingesetzt und wurde in 46 Produktionsjahren NUR 1000 mal gebaut !!!  Diese Wilga ist Bj. 1976 und in Haßfurt stationiert.

Eine schöne Boeing Stearman E 75 bei der Landung. Maschinen dieses Typs sind oft auf Air Shows zu sehen. Diese Maschine trägt jedoch einen zivilen, statt dem üblichen militärischen Farbschema, dazu Rad und Triebwerkverkleidungen. Vor Jahren war die Maschine als SE-KFT in Schweden zugelassen.

Noch mal eine Bücker Jungmann, dieses Mal ein Bü 131 B, beim Start. Diese doppelsitzige Maschine ist ein spanischer Lizenzbau Bj.1954 und ausgerüstet mit einem Tigre GIV A5 Triebwerk mit 125 PS. Fast alle Doppeldecker werden vom hinteren aus Cockpit geflogen.

Eine schöne und seltene Waco YMF 5c aus Altena-Hegenscheid. Die Maschine ist zwar ein Doppeldecker früheren Baujahres, ist aber ein Mix aus Neu und Alt. Es ist im Jahr 2000 gebaut und mit modernster Avionik im Cockpit ausgerüstet.

Einige der seltenen Maschinen waren leider auf der anderen Seite des Platzes abgestellt. Dazu gehört auch diese Fairchild F-24R46A (UC-61K) aus Wilhelmshafen. Die Maschine wurde 1943 gebaut, von 1944 - 1947 bei der RAF eingesetzt, im Jahr 1967 stillgelegt und erst 1982 wieder aufgebaut und zugelassen.

Eine Schönheit aus den 40er Jahren ist die Cessna Airmaster C 165, beheimatet auf dem Flugplatz Heubach. Sie ist eine Interessante Mischkonstruktion. Flügel und Leitwerk sind aus Holz und der Rumpf besteht aus geschweißten Stahlrohren. Die Maschine steht momentan zum Verkauf.

Das Cockpit der Cessna Airmaster C165 zeigt sich in hervorragendem Zustand und der üblichen Anordnung der Instrumente aus den 40er Jahren mit vielen kleinen Schaltern.

Zwei schöne Bücker 131 rollen vor der Kulisse der Burg Teck zur Tankstelle. Es sind die Fliegerfreunde aus Birrfeld in der Schweiz. Beide Maschinen sind im Orginalzustand, die vordere Maschine ist Bj. 1939 und die hintere Bj. 1937.
Hier geht's weiter zu >>>Teil 2
 

 

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