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National Championship Air Races and Air Show 2008

Reno, Nevada

- von Gerhard Schmid -

Bei den Teilnehmern des Unlimited Gold handelt es sich um die schnellsten Kolbenmotorflugzeuge der Welt. Diese Flugzeuge sind mehr oder weniger stark modifiziert um Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 500 mph zu erreichen. Das sind 800 Stundenkilometer! Jede mph ist teuer erkauft und wird unter extremer Materialbelastung erflogen. Nur wenige finanziell gut ausgestattete Teams sind in der Lage, im Unlimited Gold vorne mitzufliegen.

Bill "Tiger" Destefani hat bereits einen Nachfolger gefunden. Den Platz im Cockpit seiner legendären P-51 "Strega" wird Steve Hinton Junior, der jüngste Unlimited-Pilot seit Bestehen des Air Racing Sports, übernehmen. Doch ohne einen letzten Sieg wollte sich Tiger nicht zur Ruhe setzen. Er hat es geschafft!

Und falls Sie es auch 2008 nicht nach Reno geschafft haben - hier unser >>>Buchtipp

Am Sonntagnachmittag sind die Nerven bei den Teams der Finalisten zum Zerreißen gespannt. Die Maschinen werden vor der Haupttribüne aufgereiht, die Teams präsentieren sich den Fans.
Howard Pardue und Ray Dieckman beim small talk kurz vor dem Finale. Wenig später lässt sich Howard Pardue in das Cockpit seiner Grumman F8F-1 schnallen.
Bereits zehn Mal konnte die mächtige Bearcat mit der #77 das Unlimited Gold für sich entscheiden. Man möchte die Gedanken der Strega-Crew lesen können...
Ray Dieckman und die "Saw Bones" Crew beim Gruppenbild für die Pressefotografen.

Bill "Tiger" Destefani hat alles daran gesetzt um noch einmal den Titel zu holen. Tausende Fans haben ihm die Daumen gedrückt - und er hat es geschafft. Mit 483,062 mph holte Tiger seinen siebten Sieg.

Für Ray Dieckman war es das zweite Jahr in der Unlimited Class. 1993 nahm Ray schon einmal an einem T-6 Race teil. Dann - nach langen Jahren der Abstinenz - 2007 im Cockpit der Bearcat "Blue Bear" und 2008 Platz 7 beim Unlimited Gold im Cockpit der Sea Fury #71 "Saw Bones".
Seit 1979 flog Dan Martin mit seiner Mustang "Ridge Runner" bei den Reno Races. Die berühmte rote #4 "Dago Red" erschien erstmals 1982 und siegte sechsmal mit verschiedenen Piloten. 2007 brachte Dan "Dago" zurück - und landete 2008 auf Platz 2 - mit 474,305 mph.
Seit 1982 ist Howard Pardue mit von der Partie. Anfangs mit seiner FM-2 Wildcat, ab 1983 mit der Bearcat #14 und seit 1989 zusätzlich mit einer Hawker Sea Fury, die er abwechselnd mit Nelson Ezell fliegt. 402,608 mph brachten ihm dieses Jahr den achten Platz ein.
Das Finale 2008 war ein Duell der Titanen. Das Bild zeigt Strega, Rare Bear und Dago Red in einem unglaublichen Kopf-an-Kopf-Rennen. Zusammen stehen diese drei Air Racing Legenden für nicht weniger als 23 Siege in der Konigsklasse des schnellsten Motorsports der Welt!
Nelson Ezell flog wie gewohnt die Sea Fury #13 von Howard Pardue. Mit 414,834 mph etwas schneller als die Bearcat, überflog Nelson die Ziellinie als sechster.
Die Crew von "Rare Bear" steht gespannt auf dem Vorfeld als die mächtige Bearcat mit dem erfahrenen Piloten John Penney im Abendlicht zu einem Testflug abhebt. Wieder einmal wurde der Racer in letzter Stunde Rennfertig.
Zwei Sea Furies beim spannenden Finale 2008: Nelson Ezell mit #13 "Fury" (links) und Stewart Dawson in der #105 "Spirit of Texas". Mit 418,746 mph konnte sich Stewart vor Nelson auf Platz 5 setzen.
Beim Abstellen nach der Landung kommt Hektik auf - Feuer im Motorraum. John Penney drückt auf den Anlasser, versucht das Feuer zu löschen. Glück im Unglück - alles geht gut. Es war nur eine von zahlreichen Pannen, die das Team 2008 geplagt haben.
Impression vom Pylon 4. Howard Pardue kommt mit seiner Bearcat tief über die Sträucher, Ray Dieckman hat lieber etwas mehr Luft unter dem Flügel...
Kurz vor dem Start zum Finale Lächeln für die Fotografen: John Penney (Pilot), Rod Lewis (Besitzer), Stewart Dawson (Ersatzpilot). John hat Nerven wie Drahtseile. Am Abend zuvor hatte er im letzten Moment eine Bauchlandung verhindert indem er das verklemmte Fahrwerk "herausschütteln" konnte. Beim Finale schied John dann mit Motorschaden aus.
Was diese Bilder leider nicht wiedergeben können, ist der unglaubliche Sound wenn die Unlimited Gold Racer im Finale "Full Throttle" tief über der Wüste um die Pylonen jagen...
Beim Qualifying lag der Sieger des Jahres 2006, Michael Brown, mit nicht einmal einer mph hinter Dan Martin auf Platz 2. Im Finale wiederholten Michael und Dan die Zeiten des Qualifying...
Pylon 4. Von diesem Punkt entstanden die vorangegangenen Aufnahmen. Pylon 4 ist das Nadelöhr, an dem sich beim Finale neun Unlimited Racer in den Kurs stürzen. Nirgends spürt man die extreme Spannung so wie an diesem Ort.
... doch das war nicht schnell genug. "Tiger" Destefani hatte mit seiner "Strega" noch Reserven und so blieb für Michael Brown und #232 "September Fury" zuletzt nur Platz 3 - mit 473,816 mph.
Am anderen Ende des Rennkurses warten die Pressefotografen auf dem Vorfeld. Sie wollen den Moment festhalten, an dem der Erste über die Ziellinie jagt und nach seiner Landung auf dem Vorfeld gefeiert wird. Hier fliegt #4 "Dago Red" (noch) knapp vor #7 "Strega" an der Flightline entlang.
Die Crew der #86 "Czech Mate" vor dem wohl am extremsten modifizierten Unlimited Racer. Sherman Smoot hat keinen leichten Job im Cockpit der ca. 2800 PS starken Yak-11. Im Hawaii-Hemd John Moore, Besitzer der #86.
Flog leider nicht im Rennen mit: Die mächtige 28Zylinder Sea Fury "Dreadnought" (hier im Valley of Speed beim Qualifying) wurde von Matt Jackson mit 459,191 mph qualifiziert - Platz 5. Doch dann sorgte ein Motorschaden für ein frühes Ende der Saison 2008.
Mit 424,517 mph konnte Sherman Smoot den Anschluss an die Spitzentrio nicht halten Da fehlten einfach 50 mph. Im Qualifying war "Czech Mate" noch 452 mph schnell... So genügte es nur für Platz 4.
Zum Abschluß noch ein wenig Action: Das Kurzvideo zeigt #232 "September Fury" im Valley of Speed.
Sherman Smoot (links) und Ray Dieckman tauschen noch ein paar motivierende Worte ehe sie in ihre Maschinen steigen und sich für das finale Rennen fertig machen.
Glücklicher Sieger: Bill "Tiger" Destafani hat von Mike Houghton (links) die begehrte Trophäe überreicht bekommen. Ein bewegender Augenblick - nicht nur für Bill, sondern für seine unermüdliche Crew, die Familien, Freunde - und nicht zuletzt die vielen treuen Fans.
Hier geht's weiter zu >>>Teil 8
 

 

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